Der Gärtner mit dem roten Daumen - Kurzgeschichte
Von Frederik, veröffentlicht am 28.09.2014Es war einfach sein Beruf, seine Erfüllung, er liebte es. Er war wie dafür gemacht, konnte gar nicht genug davon bekommen.
Auch jetzt war er wieder ganz fasziniert von der Einzigartigkeit und verblüffenden Schönheit des tiefrot schimmernden Samens, den er einpflanzen durfte. Der ganz besondere Ort an dem dieser Samen zur Entfaltung kommen sollte war aber auch mindestens ebenso beeindruckend.
Allerdings merkte der Gärtner sofort, dass die Bedingungen für den Samen hier sehr schwer waren. Eine kalte Brise von Angst war stets zu spüren und auch der Nieselregen voller Unsicherheit tropfte kontinuierlich herab. Er konnte zwar ganz leichte Sonnenstrahlen von Hoffnung und Glück erahnen, diese waren aber noch sehr schwach.
Vorsichtig setzte er den empfindlichen Samen ab, bettete ihn gut ein, damit er ein wenig geschützt war vor den äußerlichen Beschaffenheiten, und wünschte ihm alles Gute.
Mehr konnte er leider nicht tun und er hoffte, dass sein Werk die harte Zeit überstehen und zu einer starken Pflanze heranwachsen würde.
Dafür war allerdings hauptsächlich Zeit von Nöten, ein Quentchen Zufall und ein Hauch Mut. Er musste jetzt aber weiter zum nächsten Ort reisen, seine Aufgabe erlaubte kein Aufschieben. Dennoch zuversichtlich legte der Gärtner seinen Daumen auf den eingesetzten Samen und flüsterte zum Abschied "Ich glaube an dich", bevor er diesen magischen Ort verließ.