User Experience Research - was ist das eigentlich?
Von Frederik, veröffentlicht am 21.09.2017Einleitung
Seit einigen Jahren arbeite ich mittlerweile als Senior Research Consultant im Bereich User Experience.
Weil sich das für viele Personen, die nicht in der Branche arbeiten, ziemlich unverständlich anhört, muss ich diesen Beruf meistens ausführlicher beschreiben.
Grundsätzlich ist die Materie nichts vollkommen Neues, wurde früher ohne Anglizismen nur anders bezeichnet (z. B. Mensch-Maschine-Schnittstelle optimieren) und häufig mit weniger Stellenwert versehen. Ganz knapp gefasst (und ziemlich direkt übersetzt) könnte man den Beruf auch "Marktforscher für Nutzererlebnisse" bezeichnen.
Konkret geht es dabei um das frühzeitige Erfassen von Nutzermeinungen eines Produktes zur Optimierung eben dieses.
Details
Ich setze also verschiedene Methoden ein, mit denen ich Entwicklern und Designern evidenzbasierte Rückmeldungen, sowie daraus abgeleitete Handlungsempfehlungen, zu Ihrem Produkt geben kann.
Zu den bekanntesten Methoden gehören vermutlich Usability Testing (Nutzer direkt im Umgang mit einem Produkt beobachten und dazu befragen) sowie Online-Umfragen (große quantitative Stichprobe zur Verifizierung/Falsifizierung von Hypothesen). Darüber hinaus gibt es aber noch etliche weitere Methoden und auch technische Tools, wie etwa Eye Tracking (implizites Blickverhalten aufzeichnen und auswerten) oder Card Sorting (mentales Modell des Nutzers bzgl. der Informationsarchitektur verstehen), die einem UX Researcher die Arbeit erleichtern.
Die Produkte, die man dabei heutzutage untersucht sind meist digitaler Art, können aber auch rein analog und physisch erlebbar sein.
Werdegang
Wie man zu diesem Beruf kommt, kann ganz unterschiedlich sein. In meinem Fall habe ich durch mein allgemeines Technikinteresse zuerst eine Ausbildung als Fachinformatiker abgeschlossen und nach ein paar Jahren Berufserfahrung dann ein Studium der allgemeinen Psychologie hinzugefügt. Es gibt mittlerweile aber auch darauf spezialisierte Studiengänge wie etwa Human Factors oder den Weg aus Richtung Design.
Gründe
Zuletzt noch eine Antwort auf die Frage nach dem Warum: Weil es (mir) Spaß macht immer wieder neue Herausforderungen, Methoden und Tools bei (meist) noch nicht auf dem Markt befindlichen Produkten anzugehen und dabei in direktem Kontakt mit Menschen zu stehen. Wenn ich dann auch noch erleben darf, wie die eigenen Vorschläge und Erkenntnisse zu einem besseren Nutzererlebnis geführt haben, schalte ich abends mit einem Lächeln das Licht aus ;)
Eine kurze Übersicht über meine gesammelten Erfahrungen gebe ich unter Portfolio.